Der Punkt ist auf den ersten Blick so unscheinbar, dass seine Existenz
kaum der Rede wert scheint. Tatsächlich aber steckt viel mehr hinter
diesem Ding. Er wird nicht nur in vielen Schriftsystemen als wichtigstes
Satzzeichen verwendet, sondern findet sich auch in Bereichen wie der
Geometrie, der Musik oder sprachlich in zahlreichen Metaphern wieder.
Auch in der Kunst entstand Ende des 19. Jahrhunderts eine völlig neue
Maltechnik, der Pointillismus; dank des Computerzeitalters weitete sich
das Wirkungsfeld des Punktes abermals aus, als er zum kleinsten digitalen
Bildpunkt mutierte, dem Pixel. Punkte können unfassbare Freude wecken,
wenn sie in Ranglisten auftauchen, als Verkehrsteilnehmer hingegen
versucht man sie eher zu vermeiden. Ohnehin leben wir im Zeitalter der
Punkte. Es gibt Treuepunkte und Bonuspunkte im Supermarkt und je
mehr Punkte man sammelt, desto größer ist der Rabatt.
Das gesamte Layout basiert auf einem fest definierten Punkteraster.
Es entstand ein Format von 200 mm x 260 mm und einem Punkt alle 2 mm.
Daraus resultieren 13.000 Punkte pro Seite und rund 1,35 Millionen Punkte pro Buch.
Je tiefer man der Bedeutung des Punktes auf den Grund geht, desto mehr
erkennt man, dass seine Position nie beliebig ist. Illustriert wird diese Tatsache
optimal durch Koordinaten. Jeder Gegenstand besteht aus Koordinaten,
deren Schnittstellen jeweils einen Punkt bezeichnen. Genau diese Eigenschaft
trifft das Wesen des Punktes am genausten und wird deshalb in meinem Buch
als Gestaltungselement aufgegriffen. Die Koordinaten führen den Leser somit
direkt an den Punkt auf der jeweiligen Seite, der wichtig ist - so findet sich der
Leser mit dem Inhalt und der Suche im Inhaltsverzeichnis zurecht.

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